Wunstorfer Auepost

Politik & Wirtschaft / Lokalpolitik /

Eine Fusion wäre wahrscheinlich früher oder später sowieso auf die Wunstorfer Stadtsparkasse zugekommen, lassen SPD- und CDU-Ratsfraktion durchklingen. Womöglich sei jetzt sogar der beste Zeitpunkt dafür, die Wunstorfer in einer starken Verhandlungsposition.

Die Agrardieselsubventionen für die Landwirte bleiben gestrichen. Stattdessen kommen andere steuerliche Entlastungen und Bürokratieabbau. Aus der Opposition wird dies als Mogelpackung kritisiert.

Über Millionenbeträge hatte der Stadtrat am vergangenen Mittwoch das letzte Wort: Die neue Albert-Schweitzer-Grundschule kann gebaut werden. Das 20-Millionen-Projekt wurde ohne Debatte und einstimmig im Rat beschlossen. Auch die Entscheidung für die neue Grundschule Luthe für 15 Millionen Euro fiel einstimmig – nach mehreren Wortmeldungen. Das gilt auch für die Handlungsgrundlage zum Radverkehrskonzept, das in den nächsten Jahren für 12 Millionen Euro umgesetzt werden soll. Die umstrittene Satzungsänderung für Kitas wurde wie erwartet vertagt. Die Steinhuder Wirtschaft soll weiter Tourismusbeitrag zahlen. Für die Wunstorfer Innenstadt wird neues Fördergeld bereitgestellt.

Von „rauen Zeiten“ hat Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) schon mehrfach gesprochen. Jetzt zeichnet sich ab, was das konkret für den Haushalt der Stadt bedeuten kann: Auf breiter Front sinkende Steuereinnahmen haben ein Defizit von mehr als 13 Millionen Euro für 2025 zur Folge.

Die umstrittene Satzung zu neuen Regelungen für die beiden städtischen Kindertagesstätten wird den Rat am Mittwoch nicht erreichen: SPD und CDU wollen mit ihrer Mehrheit die Entscheidung vertagen. Fest steht auch: So, wie von der Stadtverwaltung vorgelegt, wird der Satzungstext nicht bleiben. Bis nach der Sommerpause sollen Fragen, Kritik und Anregungen von Eltern aufgenommen und berücksichtigt werden.

Einstimmig hat der Sozialausschuss des Rates am Mittwochnachmittag die Entscheidung über die neuen Regelungen für Elternbeiträge und Benutzung der Kindertagesstätten der Stadt ohne Beschluss „als beraten“ eingestuft. Alle Fraktionen wollen nach einer turbulenten Sitzung über Kritik und Anregungen von Eltern erneut beraten. Das letzte Wort hat der Stadtrat.

Das Auepost-Wahlstudio zur Europawahl 2024. Alle Ergebnisse und Auffälligkeiten zur Wahl in Wunstorf und den Ortsteilen.

Der Jahnplatz soll nicht bebaut werden. Das hat der Ortsrat in seiner jüngsten Sitzung gegen eine Stimme von der AfD beschlossen. Es sollen dort weder Wohnhäuser noch „Sonderbauten“ entstehen. Das weitere Vorgehen soll zwischen den Fraktionen und mit Interessierten gründlich beraten werden. Festlegungen für das Freibadgelände gibt es nicht. Die beiden Anträge von CDU/FDP/Grüne und SPD waren zuvor zurückgezogen worden.

Während der zurückliegenden Stadtratssitzung hat sich etwas noch nie Dagewesenes ereignet. Der Bürgermeister und die erste stellvertretende Bürgermeisterin stimmten gegen den Mehrheitswillen ihrer eigenen Partei. Der Auslöser: Die Frage, wie lange in Steinhude kostenlos kurzgeparkt werden darf.

Vor drei Wochen gegründet, berichtet die Bürgerinitiative ,,Rettet die grüne Lunge” von großer Unterstützung: 1.151 Wunstorfer haben sich den Forderungen der inzwischen 44 Mitglieder starken Gruppe per Unterschrift angeschlossen. Die Initiatoren wollen ihre Aktion fortsetzen und in Ortsrat Wunstorf und Stadtrat Präsenz zeigen.

Könnte eine Art Freibad in Wunstorf wieder Wirklichkeit werden? Der BUND in Wunstorf fordert nicht nur den Erhalt des Jahnplatzgeländes, sondern auch, dass es dort an der Alten Südaue wieder wie einst eine Bademöglichkeit geben sollte.

Auf einmal schwenkt die SPD um und schlägt vor, aus dem Jahnplatzgelände vor allem wieder einen großen Stadtpark werden zu lassen. Von weitreichender Bebauung ist keine Rede mehr. Die Bürgerinitiative zur Erhaltung des Jahnplatzes macht trotzdem weiter und hat bald 500 Unterschriften gesammelt.

Etwa 20 Anlieger von Jahnplatz und Freibad an der Amtsstraße haben am Dienstagabend die Bürgerinitiative „Rettet die Grüne Lunge Wunstorfs“ gegründet. Nächster Schritt: eine Unterschriftenaktion, mit der ihre Forderung untermauert werden soll, die Flächen nicht zu bebauen. Die SPD hat sich inzwischen auf „sinnvolle, bedarfsgerechte Randbebauung“ festgelegt. Die CDU unterstützt mit Grünen und FDP die Bürgerinitiative.