Wunstorfer Auepost

Politik & Wirtschaft /

Eine Politik-Newcomerin fühlt sich in der Politik zu sehr unter Druck gesetzt – und verlässt ihre Partei. Kerstin Obladen will künftig als Parteilose weiter in Stadt- und Ortsrat aktiv sein.

Wunstorfs Citymanagerin bleibt: Ihre Stelle im Rathaus, die zunächst auf ein Jahr befristet war, wird verlängert. Künftig wird Berg auch den örtlichen Handel dabei unterstützen, Fördermittel zu beantragen.

Während Wunstorf noch über mehr Parkplätze streitet, plant die Region den Radikalabbau: Bis zum Jahr 2035 soll der Autoverkehr in der Region Hannover halbiert sein. Dafür werden die öffentlichen Verkehrsmittel und der Radverkehr ausgebaut – was aber länger dauert als 12 Jahre. In Wunstorf könnten dann zwei weitere S-Bahn-Linien halten. Auch die neuen Wunstorfer Fahrradparktürme spielen dabei eine Rolle.

Gabriella Meros kämpft dafür, dass Wunstorf nicht demnächst auch zu den Städten gehört, in denen Stolpersteine liegen. Die Jüdin sieht in den Wunstorfer Plänen mangelnde Empathie für die Opfer des Holocaust und hofft, dass man sich in der Auestadt noch rechtzeitig besinnt.

Einstimmig hat der Ortsrat Wunstorf am Mittwochabend für die Verlegung von Stolpersteinen votiert. Damit hat die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung die erste Hürde genommen. Bis zu zehn Gedenktafeln sollen bis Ende des Jahres, spätestens 2024, im Pflaster platziert werden und an Wunstorfer Opfer des Nationalsozialismus erinnern.

„Stolpersteine“ sind nicht unumstritten. In der Kernstadt sollen in diesem Jahr, spätestens 2024, zunächst bis zu zehn davon zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus platziert werden: Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) macht sich in einer Beschlussvorlage für die städtischen Gremien Anliegen und Position des Arbeitskreises Erinnerungskultur zu eigen.

Klare Abstriche bei der Ursprungsidee: Das geplante Stadtquartier „Neue Mitte“ zwischen Luther Weg und Bahnstrecke kann nicht wie gedacht errichtet werden. Das Flüchtlingswohnheim bleibt, und im Untergrund ist plötzlich eine versteckte Halle aufgetaucht.

Neue Energie fürs „WuWiWo“: Das Wunstorfer Wirtschafts-Wochenende findet 2023 wieder statt. Am 6./ 7. Mai öffnen sich Zelte und Außengelände mit vielen Ausstellern für Tausende von Besuchern.

Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) will das Gespräch mit der Werbegemeinschaft Wunstorf über die Entwicklung der Innenstadt „natürlich“ fortsetzen – trotz der aktuellen Verstimmungen. Im Gespräch mit der Auepost hebt er hervor, dass er nicht allein über Parkplätze beraten möchte. Es gebe „ganz ganz viele Themen“ mit Aufgaben für die nächsten Jahrzehnte, bei denen man mit der Werbegemeinschaft an einem Strang ziehen müsse. Für die Händler bleibt die Parkplatzfrage jedoch ein zentraler Punkt.

Das Naturerlebnisbad kann auf finanzielle Unterstützung für seine Photovoltaikpläne aus der Region Hannover hoffen: 10.000 Euro sollen nach Luthe gehen.

Verwaltung, Politik und Werbegemeinschaft Wunstorf haben am Montag an einem Tisch gesessen – für die lange geplante Aussprache. Statt versöhnlicher Töne wurde es hinter verschlossenen Türen allerdings emotional. Die Stadt will sich bei der Innenstadtförderung nicht auf Parkplätze reduzieren lassen – und kündigt weitere Gesprächsrunden an.

Die Stadt hält den örtlichen Händlern nun die Eingänge frei: Verkäufer, die abseits von Wochenmärkten oder besonderen Veranstaltungen Waren in Steinhude und Wunstorf anbieten wollen, sind nicht mehr erwünscht. Künftig sollen keine entsprechenden Standgenehmigungen mehr erteilt werden.

Die IGZ will ihre Arbeit fortsetzen und gibt sich auch nach einem weiteren Treffen mit Vertretern von K+S, der Landes-Eisenbahngesellschaft SinON und der Stadtverwaltung nicht mit den bisherigen Reaktionen auf die Proteste zufrieden. K+S gab während des Termins bekannt, dass die Züge für die nächsten 20 Jahre verkürzt werden sollen. Wartezeiten und Lärm von stehenden Spezial-Loks soll es direkt neben Wohnhäusern nicht mehr geben. Allerdings müsse die Zahl der Transporte zum Kali-Schacht von täglich sechs auf sieben erhöht werden. Der neue Regelbetrieb kostet K+S etwa eine Million Euro pro Jahr.