Wunstorfer Auepost

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Der Gesprächsfaden zwischen Stadt und Werbegemeinschaft Wunstorf scheint nicht ganz abgerissen zu sein: Am Mittwoch, 24. Januar 2024, treffen beide Seiten zusammen, um sich von den Verfassern über das Gutachten zur jüngsten Kundenbefragung in der Innenstadt informieren zu lassen. Am frühen Abend stellen die Experten die Untersuchung dann während einer öffentlichen Veranstaltung in der Stadtkirche vor.

Trotz Krise im Gewerbe und explodierender Kosten: Der Bauverein Wunstorf macht seinem Namen Ehre und schafft bis zum Sommer 2024 insgesamt 15 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen in der Innenstadt. Aus dem alten Verwaltungsgebäude an der Langen Straße wird ein Wohnblock nach modernsten Maßstäben – einschließlich Mieterstrom. Investitionskosten: 3,5 Millionen Euro.

Schallende Ohrfeige für die Stadt vom Neue-Mitte-Projektentwickler: Dieser wehrt sich gegen die Darstellungen der Verwaltung – und sagt: Die Wünsche und Berechnungen der Stadt sind illusorisch. Auf dem ehemaligen Vion-Gelände werde trotzdem früher oder später gebaut werden – notfalls auch ohne Rathausbeteiligung. Ein Wohnquartier würde es dann aber wohl nicht mehr sein.

Die Stadt bleibt eisern: Maximale Rendite für Investoren auf Kosten des ursprünglich geplanten Stadtbildes soll es nicht geben – damit ist das Neubauprojekt Neue Mitte Wunstorf nun tatsächlich endgültig auf Eis gelegt. Neuer Wohnraum soll nun nicht in der Kernstadt, sondern erst einmal in den Ortsteilen entstehen.

Wir analysieren die Ergebnisse des von der Werbegemeinschaft in Auftrag gegebenen Innenstadtgutachtens. Die Händler schlagen seit Monaten, seit Jahren Alarm und haben nun Zahlen liefern lassen. Diese zeigen: Es steht nicht gut um die Zukunftsfähigkeit der Wunstorfer Fußgängerzone. Setzt sich der Trend fort, könnte die Situation bereits in wenigen Jahren kippen. Wunstorfs Innenstadt wäre dann kein Einzelhandelsschwerpunkt mehr.

Die Werbegemeinschaft Wunstorf wird keinen Zuschuss aus der Stadtkasse erhalten. Ungewöhnlich deutlich und wenig diplomatisch hat Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD) dem „Hilferuf“ eine Absage erteilt. Mit der Kommunikation über Pressemitteilungen hat der Zwist zwischen Händlergemeinschaft und Stadt eine neue Qualität erreicht. In einem Punkt herrscht aber Einigkeit: Das Tischtuch ist zerschnitten.

Die Werbegemeinschaft Wunstorf will künftig eine Agentur die Events in der Fußgängerzone organisieren lassen – und vermisst dafür die finanzielle Unterstützung von der Stadt. Das könnte das Ende des Händlervereins bedeuten – und damit das Ende vieler Wunstorfer Veranstaltungen.

Eine der besten Mieterzeitungen Deutschlands kommt aus Wunstorf: Das „wohne besser“-Magazin des Bauvereins kam beim Bundeswettbewerb in seiner Kategorie auf den ersten Platz.

Der „Innopark“ in Bokeloh wächst: Am ehemaligen Bergwerk Sigmundshall werden künftig in größerem Stil Garnelen gezüchtet. Das bereits dort ansässige Start-up Aquapurna arbeitet dafür mit K+S zusammen.

Beim vorletzten Dienstagswochenmarkt in Wunstorf bildete das Kunsthandwerk einen zusätzlichen Schwerpunkt. Die Reihe soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.

Es rollt kein Riesenrad auf den Wunstorfer Weihnachtsmarkt zu: Anders als geplant, wird es diese Attraktion 2023 in Wunstorf nicht geben. Die noch fehlende TÜV-Abnahme macht einen Strich durch die Rechnung.

Welche Schlüsse sind aus dem neuen Innenstadt-Gutachten zu ziehen? Was wird aus Wunstorfs Fußgängerzone und was haben die Parkplätze damit zu tun? Am 23. November wird dazu öffentlich in der Stadtkirche diskutiert.

Die Airbus-Werkstatt, deren Bau gerade medienwirksam begonnen hat, setzt schon wegen ihrer Größe neue Maßstäbe in der Stadt. Lange vor dem Spatenstich hat das Projekt schon Militärs, Flugzeugexperten, Baufachleute, Ämter, Behörden und Dienststellen beschäftigt. Im Wunstorfer Rathaus allein waren 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter involviert. Noch unklar: Wo werden die erwarteten Experten wohnen?