Die meistgelesenen Artikel in der Auepost in den zurückliegenden Monaten sind ein guter Indikator dafür, was die Menschen in der Stadt bewegt und an der Stadt interessiert hat. Ganz oben landete wenig überraschend die Beinahe-Katastrophe beim „Festlichen Wochenende“ in Steinhude, als ein unerwartet aufkommender heftiger Sturm zahlreiche Boote bei Dunkelheit in Seenot geraten ließ und teils zum Kentern brachte. Auf Platz 2 schaffte es der Großbrand in der Kernstadt, als das historische ehemalige Gerbereigebäude am Eingang der Langen Straße niederbrannte. Auch der Fliegerhorst bestimmte mehrmals die Schlagzeilen, unter anderem bereits im Januar, als ein neuer Kommodore die Leitung des LTG 62 übernahm. Das Thema Verkehr war ebenfalls mehrmals vertreten: Ein Kreisverkehr in der Kernstadt, die ICE-Neubaustrecke im Bereich Kolenfeld oder der Schwertransport zur neuen Barnehalle beschäftigte die Leser sehr. Und während die Debatten um die Zukunft des Vion-Geländes sich weiterhin über das gesamte Jahr erstreckten, interessierte die Auepost-Leser aber vor allem, wie es in der Vergangenheit dort ausgesehen hatte.
Aber auch Themen, die weniger Leserbeachtung fanden oder für die noch Artikel ausstehen, gehören für uns in den Jahresrückblick – Berichte und Meldungen von kuriosen, schönen oder überraschenden Ereignissen.
1. Steinhuder-Meer-Feuerwerk geht in großen Rettungseinsatz über
Das Ende von „Steinhuder Meer in Flammen“ wurde zum Desaster: Von zahlreichen Booten wurden Notrufe abgesetzt, als überraschend ein Sturm über das Steinhuder Meer fegte. Feuerwehr, DLRG und Polizei suchten bis tief in die Nacht nach Vermissten.
2. Großbrand in Wunstorfs Mitte: Altes „Pelz“-Gebäude brennt ab
Am 4. August ist Feuer im ehemaligen „Pelz“-Gebäude am Eingang zur Langen Straße in Wunstorf ausgebrochen.
3. Ein „Kommodore zum Anfassen“: Christian John geht
Gänsehautmoment auf dem Fliegerhorst, als Oberst Christian John zum letzten Mal als Kommodore das Wort an sein Geschwader richtete. Für seinen Nachfolger hatte er beim Kommandoübergang im Januar einen klaren Rat – und hielt einige Überraschungen bereit.
4. Alle Maschinen weg: Luftwaffe übt Notstart am Fliegerhorst Wunstorf
Noch bevor eine angekündigte Nachtflugübung beginnen konnte, wurde der Fliegerhorst sozusagen unangekündigt evakuiert: Alle verfügbaren Maschinen sollten schnellstens in die Luft.
5. 27.000 Euro weg: Steinhuder Schützenfesteinnahmen sind verschwunden
Ein Raubzug beinahe wie in einem klassischen Posträuberkrimi: Fast die gesamten Einnahmen des Steinhuder Schützenfestes sind gestohlen worden – zunächst unbemerkt mitsamt dem Tresor aus Steinhude.
6. Sparkasse Hannover schickt großes Helferteam nach Wunstorf
In allen Stabsstellen der Hausbank der Stadt fehlen Arbeitskräfte. Das Nothelferteam ist im Juni abgeordnet worden.
7. Die Bahn legt sich fest: ICE-Verkehr nach NRW soll künftig nicht mehr über den Wunstorfer Bahnhof laufen
Der geplante Bahnstreckenneubau zwischen Hannover und Bielefeld wird konkreter: Die Bahntochter InfraGO hat die genauen Schneisen veröffentlicht, auf denen die neue ICE-Strecke gebaut werden könnte. Kolenfeld ist davon betroffen.
8. Schlägerei am Wunstorfer Bahnhof: Zwei Gruppen prügeln aufeinander ein
Zwei Gruppen gingen im Wunstorfer Bahnhof aufeinander los – nach Streitigkeiten kam es zu Körperverletzungen. Die Polizei rückte gleich mit mehreren Streifenwagen an.
9. Mit der offenen Bierflasche in die Polizeikontrolle
Dass man sich stark betrunken noch auf einem E-Scooter halten kann, grenzt bereits an ein Wunder. Ein Wunstorfer setzte noch einen drauf: Er fuhr einhändig und hielt in der anderen Hand noch eine Bierflasche, als ein Streifenwagen auf ihn aufmerksam wurde.
10. Leine und Westaue in Wunstorf: Woher kommt auf einmal das ganze Wasser?
Woher kommt all das Wasser, das Wunstorf zur Hochwasserkommune macht? Und kann das Steinhuder Meer überlaufen?
11. Wunstorfs schlimmster Kreisverkehr
An diesem Kreisverkehr in Wunstorf kommt es immer wieder zu Beinahe-Unfällen. Vor allem Fahrradfahrer fühlen sich von Autos ignoriert.
12. Wunstorf steht auf: „Nie wieder ist jetzt!“
Die wohl größte politische Zusammenkunft, die die heutige Stadt je gesehen hat, sendete am 13. Februar ein über die Stadtgrenzen wirkendes Zeichen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.
13. Wunstorf ohne Schwimmbad
Am 30. November war die vorerst letzte Möglichkeit, in Wunstorf schwimmen zu gehen. danach ging das Wunstorf Elements außerplanmäßig in eine unbestimmte Betriebspause.
14. Lost Places in Wunstorf: Das alte Langnese-Iglo/Vion-Werk
Eine Ruinenlandschaft aus alten Lebensmittelfabrik-Gebäuden: Zwischen Bahnhof und Altstadt sieht es aus wie nach einem Atomkrieg. Menschenleeres Gebiet, verlassene Gebäude. Langnese-Iglo war einer der großen Arbeitgeber des vergangenen Jahrhunderts in der Stadt.
15. Mit der Hilfspolizei in die Barne: Erster 135-Meter-Schwertransport erreicht Wunstorf
Alles in allem 160 Tonnen und rund 135 Meter Gesamtlänge: In der Nacht auf den 1. Oktober 2024 schoben sich vier Schwertransporter mit Betonträgerelementen von der A2 bis zum Wunstorfer Barneviertel – mitten über die Felder.
16. Unwetter trifft Wunstorf: Blitzeinschläge, Überschwemmungen, Straßensperren
Zwei heftige Unwetterfronten über Wunstorf. Mehrmals schlugen Blitze ein. Die Hochstraßenkreuzung/Kolenfelder Straße war über Stunden voll gesperrt. Eine Gasleitung geriet in Brand.
Die ersten „Stolpersteine“ wurden im November von Gunter Demnig in der Wunstorfer Fußgängerzone verlegt.
Die Kuh-riosität des Jahres war natürlich der Auepost-Aprilscherz, als wir den Kuhbrunnen, eines der Wunstorfer Wahrzeichen, im Zuge einer erfundenen Stadtumgestaltungsmaßnahme kuh-rzerhand auf den Barneplatz versetzen ließen. Aber eine echte kuriose Meldung gab es später im Jahr, als Kunstbanausen das gerade erst aufgestellte Innenstadt-Stelenmosaik am Schützenplatz teilweise demontierten und nach Steinhude entführten – wo es auf dem Horn eines Kunststoff-Dinosauriers wiedergefunden wurde. Ebenfalls kurios: Im Rahmen der Berichte zum Vorfall hatte die Auepost gleich einen neuen Namen kreiert: Seitdem heißt das Mosaik inoffiziell überall „Sonnenkugelsäule“. Dabei soll es in Wirklichkeit einen Smiley darstellen.
Wäre die Smiley-Entführung nicht geschehen, wäre die Platzierung ebenfalls nach Steinhude gegangen: Dort gelang es in diesem Jahr einem Mann, mit dem Aufsitzrasenmäher in eine Polizeikontrolle zu geraten.
Er war Teilnehmer der Mitteldistanz beim ersten Wunstorfer Citylauf des TuS in der Innenstadt – und machte gleich zu Beginn des Laufes einen fatalen Fehler, als er sich direkt an die Spitze gesetzt hatte. Er bog falsch ab. Statt wie vorgesehen für die große Runde die Lange Straße zu nehmen, lief er wie in einem Stadion gegen den Uhrzeigersinn über die Nordstraße. Erst als ihm alle anderen Läufer plötzlich entgegenkamen, wurde ihm bewusst, was passiert war. Für den Fauxpas musste er sich danach Spott und Häme anhören, und er wurde aufgrund der falschen Laufrichtung disqualifiziert. Er hätte auch direkt aufgeben können, den Lauf abbrechen oder umkehren. Aber er stand zu seinem Fehler – und absolvierte den restlichen Lauf trotzdem, weiterhin in falscher Richtung.
Gegen das gesamte übrige Läuferfeld anzulaufen, sich wissend quasi als Geisterfahrer auf der Strecke zu befinden – das braucht Mut. Und es zeugt von der Entschlossenheit, auf einem einmal eingeschlagenen Weg zu bleiben. Weltrekordverdächtig war es noch dazu: Wohl noch nie hat jemand es durchgezogen, einen Lauf vollständig in falscher Richtung zu bestehen. Das macht Kevin Kröger deshalb für uns zur Person des Jahres.
Die neue Jugendpsychiatrie an der KRH-Klinik Wunstorf. Im Sommer wurde das moderne Bauwerk in Betrieb genommen.
Um die Reduzierung des parkenden Autoverkehrs am neuen Barneplatz war man bemüht, entfernte Parkbuchten und schuf dafür Gehwege.
Aber die Gehwege sahen nach Fertigstellung plötzlich wieder wie Parkbuchten aus – und bis heute ist es nicht gelungen, die De-facto-Parkplätze wieder verschwinden zu lassen.
Die Bauzeit am entstehenden Barne-Verkehrskreisel ist wegen diverser Komplikationen geradezu explodiert.
Die Baustelle bestand das Jahr hindurch und sorgt weiterhin für viel Umleitungsverkehr und Straßensperrungen im Wunstorfer Süden.
Foto des Jahres: „Feuerpause“. Erschöpft sind die Feuerwehrleute, die gegen den Großbrand des ehemaligen Pelz-Gebäudes Anfang August gekämpft haben. Über 300 Einsatzkräfte sind vor Ort. Auch wenn das Dach eingestürzt ist und die unmittelbaren Flammen gelöscht scheinen: der Einsatz wird sich noch durch die Nacht hindurch bis zum Anbruch des nächsten Morgens ziehen.
Zwei Atemschutzgeräteträger in Bereitschaft haben in diesem Moment auf einer Bank Platz genommen und warten auf ihren Einsatz.
So etwas gab es noch nicht in der Stadt: Rund 2.500 Menschen stehen gemeinsam vor der Stadtkirche und demonstrieren für Demokratie.
Der Platz auf dem Marktplatz reichte dafür nicht aus, die Teilnehmer standen rundherum und dicht gedrängt, um den Rednern des parteienübergreifenden Bündnisses zuzuhören und das gemeinsame Signal zu senden: Nie wieder ist jetzt!
Wirklich neu sind sie nicht, gebaut werden die hölzernen Stationen schon eine Weile. Aber in Wunstorf gab es so etwas noch nicht: Fahrrad-Rastplätze. In der Barne und in Luthe wurde in diesem Jahr je eine Station aufgebaut. Sie bieten Sitzmöglichkeiten für eine Verschnaufpause vom Radfahren und mit einer integrierten SB-Reparaturstation auch die Möglichkeit, Reifen aufzupumpen sowie kleinere oder größere Macken am Fahrrad zu beheben.
Ein paar rote Metallbügel verhindern nun, dass zu schnell fahrende Radfahrer mit spielenden Kindern am Rodelbergspielplatz zusammenstoßen.
Seit diesem Jahr hat die Stadt ein weiteres Wahrzeichen: Direkt an der B441 neben der Fußgängerzone steht der neue große Wunstorf-Schriftzug in den Stadtfarben Gelb und Blau.
Die Auepost wünscht allen einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2025!
War ein Versehen – ist jetzt mit sichtbar. Danke für den Hinweis!
Der neue Barneplatz, mitsamt diesem dussligen Kreisverkehr, ist der grösste Mist!!!
Schade, dass der Bericht „Wunstorf steht auf: Nie wieder ist jetzt! vom 13.02.2024 mit 10.540 Aufrufen und 49 Kommentaren, nicht in der Rankingliste erwähnt oder als besonderer Moment für Wunstorf’s Demokratie erwähnt wird.
Sei es drum, ich wünsche der Auspost und allen Lesenden einen gesunden, friedlichen und demokratischen Start in das Jahr 2025.